Bericht zur 26. GV im Hotel Urs & Viktor in Bettlach, vom Freitag 29. April 2016 und vom Samstag 30. April 2016

Zu Beginn des Tages sah ich in meine Agenda. Es war soweit! Die 26. GV der IGO stand bevor.
Also Los!

Bis zur Abfahrt, war für mich, noch sehr viel zu tun. Endlich! Das Wetter war uns hold. Keine Schneestürme mehr. Unsere Anreise nach Bettlach, war trotz eines kleinen Staus am Flughafen, sehr zügig. Beim Bezug des Zimmers stellten wir mit Schrecken fest, dass wir von der Terrasse aus von ein paar IGO Mitgliedern bereits beobachtet wurden. Genüsslich tranken sie ihre kühlen Getränke….

Da gab es für uns nur eine Lösung… uns der feucht fröhlichen Truppe anzuschließen. Zum guten Glück hatte Mario bereits die IGO‘ler mit den Namensettiketten versehen und so mussten wir unsere grauen Hirnzellen nicht mehr groß aktivieren, um beim Händeschütteln den Gegenüber mit dem richtigen Namen zu begrüßen. Nach dem Pitstop für unsere leeren Tanks begann die 26. GV. Die Neuankömmlinge wurden in globo angenommen und die Jubilare gerecht beküsst. Die GV selbst wurde mit Witz und Humor zügig durchgeführt, so dass wir keine dehydrierten Mitglieder zu beklagen hatten. 🙂

Für den Aperitif, den Dani Hutter gesponsert hatte, leider aber kurzfristig nicht dabei sein konnte, danken wir ihm herzlichst. Leider hatte ich vom „Urs und Viktor Wein“ keinen Schluck, da ich meinem blonden Getränk treu blieb. Ich nehme aber an, dass er, nach der Anzahl leerer Flaschen, sehr gemundet hatte.

Das Abendessen wurde rassig serviert. Grüner Salat mit Speck, dann ein feines Zürich Geschnetzeltes mit Rösti und als Krönung ein luftiges Glace mit Grand Marnier verfeinert, präsentiert in einem Ballon Glas. Für einige Teilnehmer hatte es leider zu wenig des leckeren Hauptganges, um ihre armen Arbeitermägen zu füllen. Das Essen war alles in allem sehr schmackhaft (Dank an die Organisatoren).

Nach dem kulinarischen Abstecher versammelten sich verschiedene Gesprächsgrüppchen draußen wie drinnen und die Sitzplätze wurden rege getauscht. Die Aufbruchsstimmungen der Mitglieder brach zu später Stunde dann doch noch herein.

Mein Atem war kurz; und so begrüßte mich das Bett kurz vor 24:00 Uhr. Vom Hörensagen, waren andere erst zu Bett gegangen, als ich wieder aufstand.

Gut gestärkt, nach dem Frühstück, brachen wir nach Solothurn auf. Dort angekommen, konnten wir noch den Wochenmarkt genießen, bis dann der “Pöbel“ pünktlich um 12.15 Uhr am Basler Tor erschien, um an der Rundführung teilzunehmen.

Die Teilnehmer, an der Anzahl schlagkräftige 19 Personen, bildeten einen Haufen um eine ganz altmodisch gekleidete Person. In der Hand hielt sie eine Spindel.

Sie schien uns nicht zu beachten und ging locker ihrer Arbeit nach. Sie trug eine rote Robe, die bis zum Boden reichte. An ihrem Gurt baumelte ein Schlüsselbund mit sieben Schlüsseln. Ihren Kopf zierte eine Haube aus weissem Stoff.

Wir kümmerten uns nicht weiter um sie und schnatterten wie wilde Gänse umher.

„Guete Tag! Isch es in Ornig wänni Schwiizerdütsch rede?“ unterbrach uns die Dame.

Alle aus der Gruppe wurden langsam still und schauten in Richtung der seltsam gekleideten Frau. Ein raunendes jaah ging herum.

„Wie ich gseh, wänn ich da id Rundi luegä, hän ihr gar kei Schlüssel. Also muess ich ahneh, dass ihr nur eis Zimmer heid und alli im gliiche Bett schlafed. Ich han derä sibe. Also sibe Zimmer wo ich chan abschlüsse. Ihr händ au kei wiisi Chopfbechleidig ah, also mues ich druus schlüsse, dass ihr oi i Rauchzimmer ufhalted. Und oieri Chleidig, wo ja gar nöd us edlem Stoff isch, da chan ich druss schlüsse, dass ihr zum Pöbel ghöred und no schaffe müend!“  ( HAHA sehr witzig!!!!!!!!)  (Anmerkung des Autors)

„Aber häd ihr au en Uswiis debii dass mer oi chönd inneloh id Stadt?“ Einige von uns schauten in ihre Brieftaschen und zeigten ihr ein Plastikkärtchen.

„Aber nei! Nöd das! En Brief mit em Sigel vom Schriiber, wo seit, dass er vo enere subere Luft chömed. Suscht müender 40 Tag usserhalb vo de Muure bliibe, im Wald, und dänn nomal versueche am Tor vortschpräche zum innecho, wänn er denn no läbed.“

Wir schauten uns verdutzt an. Was sollte das?!

Die Erklärung folgte alsbald. Ohne Pass heisst in die Quarantäne. Der Ausdruck „Saubere Luft“ kommt davon, dass die Forschung noch nicht soweit war und angenommen wurde, dass alle Krankheiten durch schlechte Luft verursacht würden. Daher auch der Ausdruck „Mal-Aria“ (Schlechte Luft).  „Aber… Ihr händ Glück! I kenn en Schliichwäg ums Tor ume id Stadt. Chömed mit!“ 

Durch diese aufschlussreiche Einführung ins Mittelalter führte uns die Dame dieser Epoche über einen Umweg ums Stadttor herum, in die Stadt Soldrum, Solodurum, Solothurn. Wieso hier eine Lücke bei den Häusern ist oder wieso die Zahl 11 so wichtig war wurde uns sehr interessant mitgeteilt.                                   

Am Glockenturm  vorbei… bis zum höchstgelegenen Verteidigungsturm (4m Wandstärke ohne Mörtel) mit Instruktionen zu dessen Verteidigung gegen Belagerer, wieder hinunter in die Gasse, wo die Seile gedreht wurden und… in eine kleine Kapelle, die ohne Schlüssel nicht betreten werden konnte. (Langfingerschutz)

Hier fanden wir schlussendlich Urs und Viktor, die der Erzählung nach hier begraben sein sollen.

Nach dieser Führung überquerte die Wandergruppe die Aare, um das einzige Patrizierhaus in der Vorstadt, das Gresslyhaus, mit eigener Kapelle, zu besichtigen. Das Haus wurde von Bea Roths Eltern gekauft und aufwendig und unter strengen Auflagen des Denkmalschutzes renoviert.
Naja, es war sehr heiß und die Luft sehr seeehr trocken. Da kam es uns allen doch sehr gelegen, dass wir noch zu einem Apéro im wunderschönen Garten, bei den Hausbesitzern, eingeladen wurden.

Vielen Dank an die Organisatorinnen! Es war ein sehr gelungener Samstag, den wir sicherlich nicht so schnell vergessen werden.

René & Sandra Dinner